Als Diesel Black Gold Bloggerin-Slash-Model-Slash-Webcelebrity Hanneli Mustaparta einlud, für die aktuelle Kampagne als Kreativdirektorin (ich weiß…) und Mannequin zu fungieren, war das offenbar nur ein Vorgeschmack auf die neue 360°-Online-Strategie.
In New York bereitet man sich gerade auf die Modeschau vor, die erstmals Entwüfe des neuen Designers Andreas Melbostadt auf den Laufsteg bringen wird. Erklärtes Ziel der italienischen Marke (Flaggschiff von Renzo-Rossos-Modeimperium, zu dem auch Viktor & Rolf, Maison Martin Margiela und seit Kurzem auch Marni gehören) ist eine verstärkte Durchdringung des nordamerikanischen Marktes (Anmerkung: es ist ja eine willkommene Abwechslung, wenn einmal ein Konzern die Expansion in den USA explizit in den Mittelpunkt rückt – normalerweise hört man so was ja nur von China).
Aber zurück zu Hanneli und der 360°-Kommunikationsstrategie. In einer Aussendung ist zu lesen: „Fashion Week is no longer a reserved event, just for few lucky fashionistas„. Das hat sich ja wahrscheinlich schon herumgesprochen. Einfach nur die Show zu streamen, das reicht den Diesel-Kommunikationsstrategen aber nicht mehr, also werden auch zwei Kameras backstage postiert: Einmal kann man den Models beim Geschminktwerden zuschauen, einmal wird man sie im Bereich unmittelbar hinter dem Laufsteg sehen.
Ob man als Mannequin diesen Eingriff in die „Privatsphäre“ der Arbeit mitbekommt? Wahrscheinlich ist es wirklich völlig egal, ob da noch irgendwo eine Kamera aufgestellt ist. Meditative Introspektion findet anderswo statt.
Zu sehen ist das Ganze auf www.dieselblackgold.com, und auch auf den diversen Social-Media-Kanälen der Marke wird die Angelegenheit gespielt.