Givenchy oder Balenciaga? Hauptsache rüschig!

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Rüscherlanzeigenmotive: von Balenciaga und Givenchy, artig beschriftet.

Jaja, ich weiß schon – die Modepresse und ihre Tendenz, Dinge aufzubauschen. Aber das ist nun einmal Teil des leicht hysterisch angehauchten Berufsfeldes, derlei kommt alle paar Saisonen wieder – jetzt wird gerade Raf Simons vs. Hedi Slimane ausgekostet bis zum Letzten, irgendwann war es Nicolas Ghesquière vs. Christophe Descarnin, und irgendwer wird dann zwischendurch eben verrückt, weil er bei dem Spiel nicht mehr mitmachen will.

Dieser Blog-Eintrag soll aber gar nicht bis ins Innerste der Funktionsweisen des Modesystems führen, ich wollte nur auf eine Auffälligkeit hinweisen, die sich auf den „Givenchy vs Balenciaga“-Nenner bringen lässt: Beim Durchblättern der Märzausgabe der US Vogue (wieder einmal finde ich es erstaunlich, um wieviele journalistische Klassen die amerikanische Vogue besser ist als die unsäglich inhaltsleere deutsche) ist mir aufgefallen, dass die Anzeigenmotive von Balenciaga und Givenchy sich doch sehr ähnlich sehen.

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Beyoncé, in Givenchy, am Cover der Märzausgabe der US Vogue.

Zusätzlich bizarr ist, dass eine Blutsverwandte von dem Givenchy-Modell in sehr ähnlicher Form auch noch das Cover des Magazins ziert, für das Beyoncé ihr Celebrity-Gesichtchen in die Kamera gehalten hat. Ob man da nicht eine andere Givenchy-Anzeige unterbringen hätte können (nicht auf allen, die aktuell kursieren, sind Rüschen-Schößchen zu sehen)?

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Einmal am Cover, ein zweites Mal als Testimonial ihres eigenen Duftes – die Märznummer markiert Beyoncés Vogue-Sternstunde.

Dass irgendwo im Heft dann nochmal eine ganze Seite Beyoncé folgt, diesmal als Testimonial (Stichwort: Kreatidirektion) für ihr eigenes Parfum in einem Anzeigenmotiv, darf wohl als weitere Ungeschicktheit der verantwortlichen Anzeigenabteilung verbucht werden. Oder seh ich das zu eng?

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So riecht Kalt: Grün wie Gras


Draußen ist es jetzt ja nicht mehr unbedingt besonders GRÜN, und auch drinnen scheitern allmählich alle Versuche, mit zumeist nicht mehr sonderlich üppig sprießenden Zimmerpflanzen noch irgendwie den Winter-Blues abzufangen.

Um wenigstens für „olfaktorische Kompensation“ zu sorgen, habe ich mir in meiner „Riechstoff“-Kolumne angesehen, welche Düfte besonders grün daherkommen.

Mein allen Anfällen saisonaler Depression umfassender Grünmix beinhaltet „Florabotanica“ von Balenciaga, „Amazingreen“ von Comme des Garçons, „Herba Fresca“ von Guerlain, „Nu Green“ von Honoré des Prés, „Fico di Calabria“ von Acqua di Parma und „Jardin en Méditerranée“ von Hermès.

Der ganze Text findet sich hier.

 

 

 

Céline? Braucht kein Mensch.

Ganz so einfach ist es natürlich nicht, und Phoebe Philo macht wunderbare Mode. Auch wenn der Hype vielleicht ein ganz klein wenig abgeklungen ist? Ist ja auch schwierig, so über Saisonen und Jahre hinweg als Leithammel (oder wie man das nennen soll) der ganzen Modewelt fungieren und funktionieren zu müssen. Christophe Decarnin hat bei Balmain ja nicht so lange durchgehalten, und Nicolas Ghesquière hat, ein wenig überraschenderweise?, unlängst ja auch w.o. gegeben.

Aber was ich eigentlich sagen wollte: Wer Céline mag, der wird die Taschen von Tanja Bradaric und Taro Ohame lieben. Ich hoffe stark, dass sich die beiden als „the Next Big Thing“ aus Wien etablieren können. Wenn sie ihren cleveren und stilsicheren Accessoire-Ansatz so konsequent weiterverfolgen, wenn die Qualität der Produktion stimmt und ein Vertriebsnetz auf die Beine gestellt werden kann, dann sollte das womöglich gelingen.

Siehe auch www.bradaric-ohmae.com